230 Jahre „Löwen-Apotheke“ in Attendorn
Handel(n) in Attendorn: gestern – heute – morgen

Die Hansestadt Attendorn feiert in diesem Jahr ihren 800. Geburtstag. 800 ereignisreiche und bewegte Jahre haben die Stadt geprägt, geformt und verändert. Unter dem Motto „Handel(n) in Attendorn: gestern – heute – morgen“ blickt Kristin Meyer vom Stadtteilmanagement der Hansestadt Attendorn zurück und nach vorne in die Zukunft.
Die Serie beginnt mit dem ältesten Familienbetrieb in der Attendorner Innenstadt, der Löwen Apotheke in der Wasserstraße. Im Gespräch mit Dr. Lukas Peiffer, der das Unternehmen nun in 7. Generation führt, wird deutlich, was die Stadt zu erzählen hat.
Wir feiern in diesem Jahr 800-Jahre Attendorn, welches Jubiläumsjahr feiert Ihr Geschäft?
Wir feiern in diesem Jahr unser 230-jähriges Jubiläum. Kurfürst Max Franz von Köln hat am 27.02.1792 meinem Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater das kurfürstliche Privileg zur Errichtung einer Apotheke erteilt.


Seit 1792 gibt es Ihr Geschäft in Attendorn, welche besonderen Höhe- und Tiefpunkte hat das Geschäft erlebt?


Der größte Tiefpunkt in der Geschichte des Unternehmens war sicherlich der Bombenangriff der Alliierten am 28.03.1945, bei dem die Kreuzung der Wasserstraße schwer getroffen wurde. Die Bomben zerstörten über 2/3 des Apotheken- und Wohnhauses. Behelfsmäßig wurde der Betrieb am 21.04.1945 wieder aufgenommen. Die Medikamente wurden durch ein intakt gebliebenes Fenster in der Wasserstraße verkauft, die Kunden warteten unter freiem Himmel auf der Straße.
Ein besonderer Höhepunkt war für uns sicherlich die Feier des 222-jährigen Jubiläums unseres Betriebes. Am 27.02.2014, exakt an Weiberfastnacht, feierten wir als 6. und 7. Generation zusammen mit Kunden und Geschäftspartnern, Familien und Freunden ein karnevalistisches Jubiläumsfest in den Räumen der Apotheke und einem großen angeschlossenen Zelt im Garten.

Was waren für Sie persönlich die prägendsten Momente der Firmengeschichte?
Ende 2014 habe ich die Apotheke von meinem Vater in der 7. Generation übernommen. Der prägendste und intensivste Einschnitt war und ist sicherlich die Corona Pandemie, die uns seit Anfang 2020 beschäftigt. Die damit einhergehende Verunsicherung der Menschen hat den Beratungsbedarf in der Apotheke enorm erhöht. Zusätzlich haben viele neue Aufgaben wie die Herstellung von Desinfektionsmittel, die Beschaffung und Verteilung von Masken und Impfstoff, Corona-Testungen und Mitarbeit im Impfzentrum unseren Arbeitsalltag in den letzten beiden Jahren stark verändert.
Was wünschen Sie sich für Ihr Geschäft in Zukunft?
Der Wandel im Gesundheitswesen ist allgegenwärtig. So stellt uns zurzeit die Pandemie vor immer neue Herausforderungen; aber auch die bevorstehende Digitalisierung mit der Einführung des E-Rezeptes und der digitalen Patientenakte werden unser Arbeiten verändern.
Die bisherigen Herausforderungen haben wir gut meistern können. Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft unsere Kunden mit Leidenschaft und der geballten Kompetenz unseres Teams bestmöglich beraten und mit Medikamenten versorgen können.

Was wünschen Sie sich für Attendorn?
Unsere alte Hansestadt hat einen schönen historischen Stadtkern, um den uns ebenso viele beneiden wie um unsere starke weitgehend familiengeführte Industrie. Ich wünsche mir als Einzelhändler natürlich eine attraktive Innenstadt mit einer intakten, zentrumsorientierten Einzelhandelsentwicklung.
Vor allem aber wünsche ich mir, dass in meinem Attendorn das erhalten bleibt, was für uns so typisch ist: unser vertrautes Miteinander, dieses „Wir sind Attendorn“-Gefühl, dass sich insbesondere in den vielfältigen Brauchtumsveranstaltungen widerspiegelt, die unseren Jahreszyklus und damit unser Leben gestalten. All dies hat in der laufenden Pandemie besonders gelitten!
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